Während eines längeren Irlandaufenthaltes in Dungloe, County Donegal, im Sommer 1994 stieß ich bei einem Spaziergang auf ein fast verfallenes Haus, von Farn und Efeu selbst im Inneren schon überwuchert. Unter Staub und Blättern lagen auf dem Boden verstreute Tellerscherben, ein vergilbtes Gebetbuch, verbogene Löffel und andere Haushaltsgegenstände, die mein Interesse weckten. Bei einer späteren Inspektion entdeckte ich dann weitere Spuren der früheren Bewohner mit Namen Gallagher, wie einige Photos und Briefe.

Die Fundstücke fügte ich nach und nach, in einer Art „Spurensicherung“, collagenhaft zu ästhetischen Objekten zusammen, die in freier Interpretaion die fiktive Geschichte der vormaligen Bewohner des Hauses erzählten, vielleicht aber auch ganz allgemein Aufschluß geben über die „irische Seele“, wobei elementare Fragestellungen nach Zeit, Vergänglichkeit, Leben und Tod berührt werden.