Bei den großformatigen Wellpappearbeiten, den vom Künstler so bezeichneten »Rippings« (benannt nach dem englischen »to rip«: kratzen, reißen, schlitzen und in Anspielung auf die »Drippings« des amerikanischen Malers Jackson Pollock) werden unterschiedliche Strukturen – Linien, Formen, Zeichen – in das Material eingebracht, die immer auch die schon vorhandenen Spuren, Knicke, Risse oder Prägestempel der Kartonagen berücksichtigen und durch den künstlerischen Eingriff zum Teil erst sichtbar machen.
So entfaltet sich ein Wechselspiel zwischen eingeritzten, gezielt herausgerissenen und sorgsam herausgearbeiteten sowie erst während des Arbeitsprozesses überraschend auftauchenden Texturen.
Das spröde aber auch renitente Material gibt nur zögerlich seinen inneren geheimen Code preis. Der anschließende Farbeinsatz überführt dieses Verpackungsmaterial in ästhetische Objekte, reliefartige Bilder, in Malerei – nur nicht mit dem Pinsel gemalt, sondern mit der Farbwalze gerollt.