Zeitenwende – Peer Christian Stuwe
Malerei, Grafik, Objekte, Skulptur
Ausstellung im Kloster Bentlage, Bentlager Weg 130 , Rheine
Eröffnung: Sonntag 10. April um 15.00 Uhr
Sonntag 10.04. bis Sonntag 19.06.2022
Öffnungszeiten: DI – SA 14 – 18 Uhr; SO & feiertags 10 – 18 Uhr
Zur Eröffnung sprechen:
Fabian Lenz, stellvertr. Bürgermeister der Stadt Rheine
Gerrit Musekamp, Betriebsleiter Kloster Bentlage
Jan-Christoph Tonigs, Dezernent für Kultur und Weiterbildung der Bezirksregierung Münster
Es erscheint ein umfangreicher Katalog, die CD ZEITENWENDE, und das Werkverzeichnis Peer Christian Stuwe wird veröffentlicht.
Zeitenwende live: Konzert der Band dreimann, am 08. Mai 2022 um 16.30 Uhr im Festsaal von Kloster Bentlage
Seit vielen Jahren verwendet der Künstler Peer Christian Stuwe Materialien, die landläufig als Abfallprodukte bezeichnet werden: gebrauchte Wellpappe und Kartonagen, Eisen und Stahlabschnitte, die er in Recyclingbetrieben, am Straßenrand, unterwegs oder auf Schrottplätzen findet. Daraus entstehen Bilder, Skulpturen und andere immer wieder überraschende Objekte, Werkgruppen, Ensembles und Installationen.
Gerade diesen wertlosen, armen Materialien entlockt er die ihnen innewohnenden Geheimnisse, die eigene Geschichte, ihre Poesie und Kraft.
Im Dormitorium werden Wellpappearbeiten (sog. Rippings, benannt nach dem englischen to rip: kratzen, reißen, schlitzen und in Anspielung auf die Drippings des amerikanischen expressionistischen Malers Jackson Pollock) und aktuelle Wellpappedrucke präsentiert.
Im Gang vor den Salons finden sich Eisenskulpturen in Kombination mit Eisenbildern, subsummiert unter dem Titel „Das Turin-Projekt“ , der sogleich Assoziationen an das berühmte Grabtuch von Turin weckt, auf dem der Abdruck eines menschlichen Körpers zu sehen ist. Hier aber sind Eisenstücke in Tücher gewickelt, gewässert und nach einer gewissen Zeit des „Reifens“ wieder ausgewickelt worden. Von dem dreidimensionalen Eisenkörper wird somit ein rostiger Rundumabdruck genommen, der auf diese Weise in eine zweidimensionale Form überführt wird. Die Abdrücke entfalten eine Ästhetik, die zwischen Malerei und Grafik changiert und doch das Eisenhafte, die elementare Materialität des Ausgangsmaterials betont.
In den Salons wird die Installation „Zwischenkrieg“ gezeigt. Zentraler Aspekt der Arbeit (verschiedene Materialien, Gefundenes, Weggeworfenes, Eisen, Bronze, Gold, etc.) sind künstlerische Reflexionen über den allgemeinen Zustand der Welt. Es ist keine statische Installation, sondern eine Arbeit, bei der der prozesshafte Charakter von Bedeutung ist, ein Ensemble, das stetig wächst und sich als Ganzes ständig verändert (so wie sich Zeiten und Situationen, Dinge und Geschehnisse, Menschen und Gegebenheiten verändern).
Im Kreuzgang Nord hängt die Mappe CARNAC mit 10 Grafiken (von Peer Stuwe und Jupp Ernst), erschienen 1991 anlässlich der Installation CARNAC, einer 200 m langen Linie aus Stahlelementen (alle aus dem Maß 2000 x 3000 x 30 mm geschnitten) auf dem weltberühmten Megalithfeld von Kerlescan, Carnac (1990 – 1992) in der Bretagne. Der „Goldene Schnitt“ im Außenbereich von Kloster Bentlage verweist auf diesen Zusammenhang.
Im Außenbereich vor dem Kloster Bentlage werden vier große Eisenskulpturen präsentiert, hergestellt aus Abfallprodukten der metallverarbeitenden Industrie.
Links: www.kloster-bentlage.de;
www.werkverzeichnis-peer-stuwe.de